Bild-/Text-Quelle: Michael Geringhoff, Main-Echo, Wertheimer Zeitung
Main-Echo / Wertheimer Zeitung. Werbach, Main-Tauber-Kreis, Liebliches Taubertal, Baden-Württemberg. Tag des offenen Denkmals 2020: Ein Blick auf den Bahnhof in Gamburg und seine Besitzer. Das Stellwerk ist heute die Küche.
Kann man den Denkmaltag an diesem Wochenende tatsächlich ins Internet verlegen?Eigentlich nicht. Man muss die alten Häuser sehen, riechen, fühlen und ihre Bewohner und Wiedererbauer treffen, um über sie das Denkmal erleben zu können.
Doch nicht in diesem Jahr. Schon längst hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die 2020er “Hausbesuche” abgesagt und die Teilnehmer gebeten, stattdessen Videos ihrer Denkmale ins Internet zu stellen. Wir haben trotzdem mal im Gamburger Bahnhof vorbeigeschaut und mit Karin und Wolfgang Schlootz über ihr Denkmal gesprochen.
Das Paar und das Haus haben sich gesucht und gefunden – im Internet, so macht man das heute. Etwas besonderes sollte es sein. “Ein Haus mit Geschichte, vielleicht auch eine alte Mühle”, sagt Wolfgang Schlootz. Das Paar hat Erfahrung mich solch alten Schätzchen, hat schon zwei marode Häuser in Frankreich saniert, die nun von Feriengästen bewohnt werden. “Wir sehen das einem Haus ziemlich schnell an, ob man da was draus machen kann”, sagt Wolfgang Schlootz.
Viele abgeschreckt
Der Gamburger Bahnhof hatte schon viele Interessenten abgeschreckt. “Es sah nicht gut aus, geschwärzte Wände und große Löcher in den Fußböden. Das Haus hatte einen deutlichen Brandschaden”, erzählt Karin Schlootz. Dafür war es preiswert. 2014 hat das Paar zugeschlagen.Die Bahn selbst hatte den Bahnhof noch ziemlich lange genutzt, irgendwann in de Nullerjahren dann aber auch das Stellwerk darin aufgegeben.Mit einem Baufachmann hatte das Paar alles besichtigt. “Geht, kan man machen”, hette der gesagt – und dann haben sie gemacht.